Niderfeld, 2013. Studienauftrag im selektiven Verfahren
Architektur: Helsinki Zürich Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Stadt Dietikon
Das Niderfeld ist ein rund 40 Hektaren grosses, nahezu ebenes Gebiet in der Stadt Dietikon. Mit dem vorliegenden Studienverfahren sollen die Grundlagen für die Gestaltungspläne geschaffen werden. Dabei gilt es im Mittelbereich des Perimeters ein grosszügiger Grünraum mit einer Fläche von rund 8 ha zu planen.
Landschaftlich liegt das heute weitgehend landwirtschaftlich genutzte Niderfeld in einer Schnittstelle unterschiedlicher angrenzender Gebiete. Diese lassen differenzierte Wahrnehmungen und Atmosphären auf dem einheitlichen Feld entstehen. Weitblicke auf die bewaldeten Hügelzüge im Süden, der in geschwungenem Bogen das Niderfeld durchfliessende Teischlibach sowie die topografisch niedere Lage, durch variierende Geländekanten ausformuliert, bilden landschaftliche Merkmale und bergen wichtige Potentiale des Ortes.
Das Niderfeld kommt zudem in einer wertvollen landschaftlichen Achse zu liegen, wodurch es unter anderem aufgrund des Teischlibaches eine Verknüpfung erfährt. Der Wald Rörimoos beim Heitersberg, in welchem der Teischlibach entspringt, birgt ein selten schönes Waldmosaik. Das Niderfeld durchfliessend mündet der Teischlibach schliesslich in der Limmat, am Rande des Naturschutzreservates Dietikons, welches Reste der urtümlichen Auenlandschaft enthält. Die thematische Verbindung zur Landschaft wird in der Testplanung über die Wasserwelt, das Baummosaik sowie räumlich über die Weitsicht geschaffen. Diese bilden die landschafts-prägenden Hauptthemen und werden in einem neuen Kontext aufgenommen.
Das ausgebildete Baumfeld, verknüpft das wertvolle Baummosaike des Rörimoos mit der Auenlanddschaft der Limmat und rhythmisiert durch die Dichte der Bäume die neue Dichte der Bebauung.
“Das Feld” steht für eine Einheit in der Vielfältigkeit. Der Begriff des Feldes prägt die Geschichte des Ortes und stellt den Zusammenhang zur zukünftigen städtebaulichen Entwicklung her.
Als Feld mit eigener Identität steht das Niderfeld dennoch in einem engen Dialog mit dem umliegenden Kontext. Aus diesen, vor Ort zu findenden Spuren, entwickelt sich das Projekt. Der Blick auf die Vegetation, die Topografie und die Wasserlandschaft des Ortes bilden ein klares Gerüst für die Vision des zukünftigen Niderfeldes; ein neuer Teil des urbanen Dietikons. Das Niderfeld als ein Stück Stadt, in dem der Strassenraum genau so wichtig wie der Park ist und wo verschiedene Quartiere durch unterschiedliche Stadtcharaktere zu erkennen sind.