Arealentwicklung Schönau-Areal/Teil Nord Wetzikon ZH CH

Wetzikon, 2013. Eingeladener zweistufiger Studienauftrag 2. Preis

Architektur: Caruso St John Architekten , London/Zürich.
Ingenieure: Conzett Bronzini Gartman, Chur.
Bauherrschaft: HIAG Immobilien.

Das städtebauliche Studienauftrag für die Entwicklung des Schönau-Areals in Wetzikon soll in ein Gestaltungsplan, der auch die denkmalgeschützten  Spinnereibauten beheimatet, kristallisieren. In diesem Teilareal sollen mit den Wohnnutzungen, sowohl halböffentliche Nutzungen als auch die denkmalgeschützen Spinnereibauten, der kleine Wald und der Aabach-Weiher ein neues Ensemble bilden.

Das landschaftliche Potential des Ortes bildet der so genannte Park, welcher 1854 gepflanzt wurde sowie der See, dessen Form ebenfalls Ende des 19. Jh. entstand. Damals wurde eine pragmatische Landschaft geplant, deren Charakter heute nur noch teilweise erkennbar ist. Die leicht verwilderte Vegetation vermittelt zwar romantische Augenblicke, verbirgt jedoch die wichtigen, ursprünglichen Landschaftselemente: Das Seeufer und die Gärten. Diese Elemente werden mit wenigen Massnahmen wiederhergestellt und lassen Fabrik, Gebäude und Aussenraum als Ensemble in Erscheinung treten.

Heute ist das Seeufer mit der alten Allee, welche zur Spinnerei führte, dicht zugewachsen. Das Wasser sowie die leitende Allee sind kaum mehr zu spüren. Durch einen neuen Sitzbereich und die partielle Auslichtung des Ufers wird der Bezug zum Wasser gestärkt und die Allee in seiner Form wieder erkennbar. Es entsteht eine kohärente Ordnung, welche die neuen Nutzer zum Wasser führt.

Die Gärten bilden ein weiteres, atmosphärisches Landschaftselement, welches verloren gegangen ist. Im Projekt bildet das Thema des Gartens den Pfad, welcher zurück zum ursprünglichen Ensemble von Fabrik, Gebäude und Aussenraum führt. Der Garten dient heute an diesem Ort nicht mehr nur als Nährboden für Kräuter, Nutz- oder Zierpflanzen, sondern als Reminiszenz. Im Projekt kommt er in drei Formen vor: als Waldgarten in der bestehenden Waldparzelle, als Lärchengarten im Strassenbereich und als Langgarten im Siedlungsbereich. Die drei Gärten sind durch eine lebendige Hecken-Umfriedung gefasst. Diese schafft gegen innen klare, stimmungsvolle Aufenthaltsräume und definiert gegen aussen die Orientierung im Raum und den Bezug zu den alten Gebäuden.

Langgarten: Der Langgarten umarmt den neuen Wohnungsbau und verbindet diesen mit dem neuen Teilareal Süd. In diesem Garten wird die Hecke zum Raum, sie definiert einerseits die Wohnungserschliessungen und bildet je nach Wohnungsorientierung kleine Gärten und Aufenthaltsräume.
Lärchengarten: Der Lärchengarten bildet den zentralen öffentlichen Aufenthaltsplatz für das ganze Areal, einen sinnlichen Treffpunkt unter der grossen bestehenden Lärche.
Waldgarten: Der Waldgarten stellt einen im Wald verborgenen Garten dar, welcher über kleine Waldwege erschlossen ist. Um genug Platz und Licht für das fortschreitende Wachstum wichtiger Laubbäume und um die Aufenthaltsqualität für Nutzer zu sichern, wird der Wald an bestimmten Stellen ausgelichtet unter Beibehaltung der ökologischen Qualität des Waldes.