Dreispitz-Brüglingen, Planung eines Fussgängerübergangs Basel CH

Basel, 2012. Studienauftrag im Einladungsverfahren

Ingenieur: Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur.
Bauherrschaft: Christoph Merian Stiftung, Basel.                                                                    

Die voneinander getrennten Gebiete Dreispitz und Brüglingerebene in Basel sollen mit einem neuen Übergang direkt in die Merian Gärten verbunden werden. Zwei Teams wurden zur Ausarbeitung von Projektvarianten beauftragt.

Das Dreispitz Areal befindet sich auf einer Niederterrasse und ist topografisch höher gelegen als die Brüglinger Ebene, die im Schwemmland der unteren Birs liegt. Durch den infrastrukturellen Ausbau eines Verkehrskorridors wurde im 19. Jh. diese Geländekante zunehmend verstärkt. Zusätzlich trennen heute S Bahn- und Tramlinien die beiden Gebiete. Aufgrund der Entwicklung in Brüglingen und da das Quartier Kunstfreilager auf dem Dreispitz zusehends  konkrete Formen annimmt, galt es eine Fussgängerverbindung auszuarbeiten, welche durch eine oberirdische Überbrückung der Infrastrukturen die beiden Gebiete verbindet.

Eine topografische Landschaftsbrücke: Die Brücke bildet die oberste Etage der natürlichen topografischen Abfolge vom Dreispitz zur Brüglinger Ebene und eröffnet einem einen Panoramablick auf die nahen Hügelzüge. Physisch sowie visuell werden die beiden Welten miteinander verbunden. Die grosszügige Ausgestaltung bietet zum einen Sicherheit und verweist zum anderen auf die vierte Etage, welche die drei Terrassen des Merian Parks komplettiert. Ein- und Aussichten sind von hier aus zu geniessen, über das Panorama von Stadt und Land sowie vertikal in die Infrastrukturarchäologie. Die Brückenpromenade suggeriert durch die differenzierten Breiten eine räumliche Veränderung zwischen dem städtischen und dem ländlichen Gebiet.

Brückenform: Die eigenständige Form der geschwungenen Brücke drückt die Zusammengehörigkeit des Dreispitz Areals und Brüglingens aus, macht aber zugleich subtil auf die unterschiedlichen Typologie der beiden Gebiete aufmerksam. Die Landschaftsbrücke bildet einen Teil des Merian Parks und ergänzt dessen topografisches Wegnetzsystem. Bereits bei der Überquerung der 249 m langen Brücke fängt der Spaziergang und das Erleben an, was kurzzeitige Überflutungen des Parks vermeidet. Die Brückenlandung im Merian Park wurde mit Sorgfalt so positioniert, dass sie sowohl in den bestehenden als auch in den ursprünglichen Hauptwegstrang harmonisch hinein führt.

Arealentwicklung Schönau-Areal/Teil Nord Wetzikon ZH CH

Wetzikon, 2013. Eingeladener zweistufiger Studienauftrag 2. Preis

Architektur: Caruso St John Architekten , London/Zürich.
Ingenieure: Conzett Bronzini Gartman, Chur.
Bauherrschaft: HIAG Immobilien.

Das städtebauliche Studienauftrag für die Entwicklung des Schönau-Areals in Wetzikon soll in ein Gestaltungsplan, der auch die denkmalgeschützten  Spinnereibauten beheimatet, kristallisieren. In diesem Teilareal sollen mit den Wohnnutzungen, sowohl halböffentliche Nutzungen als auch die denkmalgeschützen Spinnereibauten, der kleine Wald und der Aabach-Weiher ein neues Ensemble bilden.

Das landschaftliche Potential des Ortes bildet der so genannte Park, welcher 1854 gepflanzt wurde sowie der See, dessen Form ebenfalls Ende des 19. Jh. entstand. Damals wurde eine pragmatische Landschaft geplant, deren Charakter heute nur noch teilweise erkennbar ist. Die leicht verwilderte Vegetation vermittelt zwar romantische Augenblicke, verbirgt jedoch die wichtigen, ursprünglichen Landschaftselemente: Das Seeufer und die Gärten. Diese Elemente werden mit wenigen Massnahmen wiederhergestellt und lassen Fabrik, Gebäude und Aussenraum als Ensemble in Erscheinung treten.

Heute ist das Seeufer mit der alten Allee, welche zur Spinnerei führte, dicht zugewachsen. Das Wasser sowie die leitende Allee sind kaum mehr zu spüren. Durch einen neuen Sitzbereich und die partielle Auslichtung des Ufers wird der Bezug zum Wasser gestärkt und die Allee in seiner Form wieder erkennbar. Es entsteht eine kohärente Ordnung, welche die neuen Nutzer zum Wasser führt.

Die Gärten bilden ein weiteres, atmosphärisches Landschaftselement, welches verloren gegangen ist. Im Projekt bildet das Thema des Gartens den Pfad, welcher zurück zum ursprünglichen Ensemble von Fabrik, Gebäude und Aussenraum führt. Der Garten dient heute an diesem Ort nicht mehr nur als Nährboden für Kräuter, Nutz- oder Zierpflanzen, sondern als Reminiszenz. Im Projekt kommt er in drei Formen vor: als Waldgarten in der bestehenden Waldparzelle, als Lärchengarten im Strassenbereich und als Langgarten im Siedlungsbereich. Die drei Gärten sind durch eine lebendige Hecken-Umfriedung gefasst. Diese schafft gegen innen klare, stimmungsvolle Aufenthaltsräume und definiert gegen aussen die Orientierung im Raum und den Bezug zu den alten Gebäuden.

Langgarten: Der Langgarten umarmt den neuen Wohnungsbau und verbindet diesen mit dem neuen Teilareal Süd. In diesem Garten wird die Hecke zum Raum, sie definiert einerseits die Wohnungserschliessungen und bildet je nach Wohnungsorientierung kleine Gärten und Aufenthaltsräume.
Lärchengarten: Der Lärchengarten bildet den zentralen öffentlichen Aufenthaltsplatz für das ganze Areal, einen sinnlichen Treffpunkt unter der grossen bestehenden Lärche.
Waldgarten: Der Waldgarten stellt einen im Wald verborgenen Garten dar, welcher über kleine Waldwege erschlossen ist. Um genug Platz und Licht für das fortschreitende Wachstum wichtiger Laubbäume und um die Aufenthaltsqualität für Nutzer zu sichern, wird der Wald an bestimmten Stellen ausgelichtet unter Beibehaltung der ökologischen Qualität des Waldes.

Testplanung Gebietsentwicklung Niderfeld Dietikon CH

Niderfeld, 2013. Studienauftrag im selektiven Verfahren

Architektur: Helsinki Zürich Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Stadt Dietikon

Das Niderfeld ist ein rund 40 Hektaren grosses, nahezu ebenes Gebiet in der Stadt Dietikon. Mit dem vorliegenden Studienverfahren sollen die Grundlagen für die Gestaltungspläne geschaffen werden. Dabei gilt es im Mittelbereich des Perimeters ein grosszügiger Grünraum mit einer Fläche von rund 8 ha zu planen.

Landschaftlich liegt das heute weitgehend landwirtschaftlich genutzte Niderfeld in einer Schnittstelle unterschiedlicher angrenzender Gebiete. Diese lassen differenzierte Wahrnehmungen und Atmosphären auf dem einheitlichen Feld entstehen. Weitblicke auf die bewaldeten Hügelzüge im Süden, der in geschwungenem Bogen das Niderfeld durchfliessende Teischlibach sowie die topografisch niedere Lage, durch variierende Geländekanten ausformuliert, bilden landschaftliche Merkmale und bergen wichtige Potentiale des Ortes.

Das Niderfeld kommt zudem in einer wertvollen landschaftlichen Achse zu liegen, wodurch es unter anderem aufgrund des Teischlibaches eine Verknüpfung erfährt. Der Wald Rörimoos beim Heitersberg, in welchem der Teischlibach entspringt, birgt ein selten schönes Waldmosaik. Das Niderfeld durchfliessend mündet der Teischlibach schliesslich in der Limmat, am Rande des Naturschutzreservates Dietikons, welches Reste der urtümlichen Auenlandschaft enthält. Die thematische Verbindung zur Landschaft wird in der Testplanung über die Wasserwelt, das Baummosaik sowie räumlich über die Weitsicht geschaffen. Diese bilden die landschafts-prägenden Hauptthemen und werden in einem neuen Kontext aufgenommen.
Das ausgebildete Baumfeld, verknüpft das wertvolle Baummosaike des Rörimoos mit der Auenlanddschaft der Limmat und rhythmisiert durch die Dichte der Bäume die neue Dichte der Bebauung.

“Das Feld” steht für eine Einheit in der Vielfältigkeit. Der Begriff des Feldes prägt die Geschichte des Ortes und stellt den Zusammenhang zur zukünftigen städtebaulichen Entwicklung her.
Als Feld mit eigener Identität steht das Niderfeld dennoch in einem engen Dialog mit dem umliegenden Kontext. Aus diesen, vor Ort zu findenden Spuren, entwickelt sich das Projekt. Der Blick auf die Vegetation, die Topografie und die Wasserlandschaft des Ortes bilden ein klares Gerüst für die Vision des zukünftigen Niderfeldes; ein neuer Teil des urbanen Dietikons. Das Niderfeld als ein Stück Stadt, in dem der Strassenraum genau so wichtig wie der Park ist und wo verschiedene Quartiere durch unterschiedliche Stadtcharaktere zu erkennen sind.

Forschungsprojekt Mikrowald CH-CO-SP

Mikrowald. Kolumbien-Spanien-Schweiz, 2012-2019

Kunst: Pilar Garcia Abril
Dendrochronologie: Fritz Schweingruber
Bauherrschaft: Hector Hernando Saavedra

Im Projekt Mikrowald wird die Verbindung zwischen Datierungsmustern von Jahresringen und deren physische Übersetzung in der Landschaft untersucht. Jeder Baum stellt ein lebendes Archiv dar, das die Änderungen seiner Umwelt registriert.

Über das Medium Kunst können die mikroskopischen Dimensionen von Jahresringen sichtbar dargestellt werden. Ästhetische und anatomische Eigenschaften ausgewählter Holz-Mikroschnitte werden durch experimentelle Holzdrucke dargestellt. Diese Arbeiten beinhalten einen hohen grafischen Wert und werden im Rahmen lokaler Aufforstungen gezielt ausgestellt und verkauft. Die erste grosse Ausstellung bzw. Aufforstung ist in Bogota (Kolumbien) in einer Parzelle mitten in der Altstadt geplant. Wie in den meisten Grossstädten wurde auch hier die ursprüngliche Waldfläche dem Wachstum der Stadt geopfert.

Deltaentwicklung und Erweiterung Schiffanlegeplatz am Rhein bei Tösseg, Freistein-Teufen CH

Tössegg,  Freistein-Teufen, 2015. Anonymer einstufiger Projektwettbewerb  im Einladungserfahren, 3. Preis

Bauingenieur: Conzett, Bronzini AG
Wasserbauingenieur: Hunziker Betatech AG
Architekten: Cangemi Architekten
Bauherrschaft: Kanton Zürich,  AWEL, Amt für Verkehr, Infrastrukturplanung Schweiz

Die Tössegg liegt am Rande des Zusammen usses der Töss mit dem Rhein. Der Name Tössegg stammt vom Flussnamen und dem zugehörigen Tal. Ein Tal, das morphologisch und geologisch aktiv ist und mit seiner Materialzusammensetzung aus Nagel uh, Schotter und Sand, unter dem Ein uss der Flussdynamik, im Laufe vieler Jahre ein Delta und die heutigen Ufer gebildet hat.

In der Vergangenheit war die Tössegg für die Römer ein strategisch wichtiger Ort am Rhein. Archäologische Zeugen dieser Zeit sind noch in der Nähe vorhanden. Der Ort hat heute eine grosse Bedeutung als Erholungsgebiet und für den Tourismus, da es durch Wanderund Velowege sowie den Schi betrieb gut erschlossen ist.

Die Tösseg in Freienstein-Teufen ist ein Erholungsgebiet von besonderem landschaftlichem Reiz mit einer kantonsweiten Ausstrahlung. Gleichzeitig ist sie ein bedeutender Lebensraum für die heimische Fauna und Flora. Im Schlüsselprojekt „Deltaentwicklung /Schiffsbetrieb“ ist eine räumliche Neugliederung der Schiffsanlagestellen sowie der Ein/Auswasserrungsstelle für Kleinboote beschrieben. Die gestalterische Aufwertung des öffentlichen Erholungsbereichs zwischen dem Restaurant, dem Rhein und der Töss Mündung ist ebenfalls im Entwicklungskonzept erhalten. Ebenfalls im Entwicklungskonzept Tössegg enthalten ist die ökologische Aufwertung des Tössufers im Mündungsbereich, wo der Perimeter des Auengebiets von nationaler Bedeutung mit dem Erholungsraum überschneidet.

Eine Aufwertung der natürlichen Landschaft und sie gleichzeitig zugänglich und funktional zu gestalten, bewerkstelligt das Projekt mit zwei Elementen:
Die Stein-Insel auf dem Delta ist eine Aufenthalts äche, die von der Bewegung des Wassers und des kiesigen Materials geprägt ist. Ein dynamischer Ort, veränderlich im Aussehen und doch sehr stark im Kontext verankert.

Die Natursteinblöcke aus regionalem Alpenkalk, mit standardisierten Dimensionen, werden unregelmässig verlegt und lassen Platz für zufällige Sand und Kiesablagerungen. Diese grossmassstäbliche Natursteinstruktur, die an Schutzbauten in Meeresnähe erinnert, hat einen starken Bezug zu den natürlichen Elementen.

Flussaufwärts ist die Ufergestaltung durch einen durchgehenden Holzsteg bzw. eine Holzpromenade geprägt.

Gestaltung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz Berlin DE

Berlin, 2015 DE. Internationaler nichtoffener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil 2. Rundgang

Verkehrsplaner: IBV Hüsler AG.
Visualisierung: Yoshihiro Nagamine.
Bauherrschaft: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin mit der Deutschen Bahn AG.

„Der Bahn of Ostkreuz ist einer der größten Umsteigebahnhöfe Berlins. Mit Fertigstellung des Bahnhofs sollen die vier Vorplätze und Zugangsbereiche, die den Bahnhof mit den angrenzenden Stadtquartieren verbinden, neugestaltet sein. Im Rahmen eines von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG ausgelobten Wettbewerbsverfahrens soll für diese Räume ein qualitätsvoller Entwurf erarbeitet werden.“

Der Bahnhof Ostkreuz lag ehemals an der Strecke der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn. Durch die S-Bahn und die Regionalzüge ist es zu einem der wichtigsten Umsteigebahnhöfe von Berlin geworden mit täglich rund 100.000 Menschen, die ein, aus oder umsteigen. Der Bahnhof als Ort des Ankommens übernimmt eine wichtige Funktion für die Orientierung im städtischen Bahngefüge. Für eine selbstverständliche Orientierung bedarf es im neu zu schaffen öffentlichen Raum einer klaren und einfachen gestalterischen Sprache, welche auf den vorhandenen Kontext Bezug nimmt…Stadt, Landmarken und Wasser sind die Hauptakteure der neuen Bahnhofslandschaft Ostkreuz. Der nördliche und südliche gedeckte Raum unter dem Bahnhofshauptgebäude stellen zwei wichtige Ankunftsorte für Reisende und Quartierbewohner dar. Diese wurden unter mehreren Aspekten untersucht: der Sicherheit, des Langsam- und Strassenverkehrs, und nicht zuletzt der Repräsentativität und des Wahrzeichens dieser Räume für die bunte Berliner Bevölkerung und Ihrer Gäste. In Anklang mit der vorkommenden Thematik des Wassers wird auf einen farbig schimmernden Bodenbelag gesetzt, der von dunkelblauen Wänden, Pilonen und Decken umgeben ist. Beim Belag handelt es sich um gebrannte, dreieckige, bunte Steinzeugfliesen.

Verdichtung Wohnsiedlung Horburg Basel, CH

Offener Ideenwettbewerb im Einladungsverfahren, 1. Preis

Architektur: Buchner Bründler, Basel.
Bauherrschaft: Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate Switzerland

Die Credit Suisse beabsichtigt, das Grundstück mit der bestehenden Bebauung weiter mit Mietwohnungen zu verdichten. Hierbei stehen den Entwurfsverfassern der Umgang mit dem Bestand sowie der Einbezug von anderen Nutzungskonzepten wie z. B. Alters- / Pflegeheim, Hotel, Business Apartments, etc. offen. Für die Realisierung des Projektes geht der Investor von einem Investitionsvolumen ab 100 Mio. CHF.

Im Sinne einer Verdichtung der Aussenraumnutzung, weisen die Flächen zwischen den vier Zeilen im Projekt unterschiedliche, räumliche Qualitäten und insofern verschiedene Nutzungsangebote auf. Die Grundsätze der Raumweite, der Funktionstrennung, der Baumpflanzung und der sorgfältigen Gestaltung von Fusswegen und Mauern wird im Projekt beibehalten und vorsichtig, in Bezug auf die sich veränderte städtebauliche Situation, weiterentwickelt. Typologisch unterscheidet man im Projekt den Strassenraum und vier grosszügige Stadtgärten. Und zwar den Pflanzgarten, die grüne Matte, den Haingarten und zuletzt den Spielgarten. Das neue Haus steht auf der asphaltierten Strasse und vermittelt zwischen dieser und den Gärten. Eine üppige Strauch- und Staudenvegetation säumt die Fassaden und fasst die Gärten in blumiger Andacht ein.

Garten Cavegn Zürich CH

Zürich 2009. Direktauftrag, Fertigstellung 2010

Architektur: Baumann Roserens Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Miriam und Andreas Cavegn, Zürich Landschaftsarchitektur: Antón Landschaft (vormals antón&ghiggi)
Fotos: Giuseppe Micciché

Das Grundstück der Familie Cavegn befindet sich in einem Villenquartier in der Nähe des Zürichsees. Dieses ist stark von der Grünstruktur der umgebenden Gärten geprägt, die eine parkartige Zusammensetzung von Gross- und Kleinbäumen, Sträuchern und Rasen aufweisen. Die Grossbäume setzen sich vor allem aus einheimischen Arten zusammen, während Kleinbäume und Sträucher oftmals exotischer Herkunft sind.

Der “Garten Cavegn” wird insbesondere durch die Bepflanzung charakterisiert. Räumlich unterscheidet man zwischen einem üppigen Pflanzbereich aus Stauden und Edelgehölzen am Gartenrand und einem begehbaren offenen Rasenbereich in der Mitte, in dem man spielen und verweilen kann. Die präzise und kantige Form des bepflanzten Bereichs wird durch die Herstellung einer gebauten Kante aus Stahl definiert. Diese Geometrisierung verleiht dem Garten einen eigenen und mit der Architektur korrespondierenden Charakter. Es entstehen verschiedene Zwischenräume, die durch unterschiedliche Pflanzenarten zusätzlich differenziert werden.

Die Auswahl der Vegetation ist themenbezogen. Die Gehölze bestehen aus Schlangenhaut-Ahornen, deren Habitus (Wuchsform) durch die Pflanzungsart bestimmt wird: als Solitärkleinbaum oder als dicht bepflanzte Strauchpflanzen. Schlangenhaut-Ahorne sind gekennzeichnet durch die ausgeprägte und leuchtende Laubfärbung und die gestreifte Borke. Kleinbäume und Sträucher sind in einem üppigen und durchgehenden Staudenbeet eingebettet, welches waldartige und vereinzelt farbige Stauden enthält.

Garten Rittergasse Basel

Garten Riettergasse Basel, 2012. Direktauftrag

Bauherrschaft: Familie Albrecht  
Landschaftsarchitektur: Antón Landschaft (vormals antón & ghiggi)
Foto: Giuseppe Micciché

In Basel hielt der französische Barockgarten im Stile Le Notre erst um 1720 Einzug. Die von 1710 an durch Geldgeschäfte erworbenen Vermögen und die ungeahnte Blüte der Seidenbandindustrie von 1730 bis 1765 erlaubten es den Baslern, ausgedehnte und reiche Gartenparterres anzulegen. Einzig am Rheinufer beim Ramsteinerhof und beim Ritterhof entstanden kleinere Terrassengärten. Einer davon ist der Garten der Familie Albrecht Kuster an der Rittergasse. Der Originalplan von 1732 deutet auf die wichtigsten Gartenelemente dieser Zeit: geschnittene Hecken mit Wasserbecken, Statuen und Vasen und ein Gartenpavillon, der die die äusserste Ecke markiert.

Im Rahmen der Haussanierung durch die Architektin Suzanne Senti wurde 2013 auch der Garten in Betracht genommen und wieder in Form gesetzt. Es wurden dabei die wichtigsten Prinzipien des Barockgartens, welche im Laufe der Zeit verloren gingen, aufgenommen und mit neuen Elementen umgesetzt.

Die Formulierung der Axe, welche vom Hauseingang zum Brunnen führt, erfolgt durch zwei geometrische Kompartimente. Die Verwendung niedriger, geschnittener Buchshecken als umfriedendes Element, schafft die Transition vom Haus zum Garten. Die zwei Kompartimente stellen zwei unterschiedliche Gartenwelten dar. Auf der Rheinseite einen kultivierten Klostergarten und auf der anderen Seite einen wilden, verspielten Garten, der als Drachengarten konzipiert wurde.

Der Drachengarten ist ein Typus, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Teil des Barockgartens präsent war. Aus der Mythologie und Symbolik des Mittelalters ist er das Sinnbild des Chaos. Die Thematik der Bepflanzung folgt das Prinzip eines kultivierten und eines wilden Gartenbereichs. Somit definiert im Schlangengarten eine spiralförmige Schlangenhautahornhecke den Raum, während im Klostergarten essbare und ornamentale Kräuter und Staudensorten gepflanzt wurden.

Wohnhäuser Schwerzelweg Oberägeri CH

Oberägeri, 2010-2013. Direktauftrag

Architektur: Lofterød Stojanovic Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Odd Roar Lofterød, Oberägeri Landschaftsarchitektur: Antón Landschaft (vormals antón & ghiggi)

Etymologie Oberägeri: Romanisch- althochdeutsche Zusammensetzung von “Acer” Lat. = Ahorn und “-eia” = Aue, Land am Wasser. “Аgeri” heisst “mit Ahorn bestandenes GelКnde am Wasser”, was gut zur Lage des Dorfes Oberägeri am See und zum Vorkommen der Ahorn passt. Im Projekt kommt der Ahorn, der in der naheliegenden Umgebung gut vertreten ist, durch verschiedene Habitus vor: als Hochstamm, als grosser und kleiner Strauchbaum und als Strauchhecke. RКumlich versteht sich der Aussenraum der WohnhКuser als Irrgarten, der durch Stauden- und Heckenpflanzungen die Orientierung und die Ausblicke definieren. Landschaftsarchitektur: Antón Landschaft (vormals antón&ghiggi)