Ozeanium Basel CH

Basel, 2012. Internationaler Wettbewerb im selektiven Verfahren

Architektur: Caruso St John Architekten , London/Zürich.
Ingenieure: Conzett Bronzini Gartman, Chur.
Bauherrschaft: Zoo Basel

Der Projektwettbewerb des Zoo Basels sieht vor, auf dem Areal der Heuwaage ein Grossaquarium, das Ozeanium, zu erstellen. Dieses soll sich den faszinierenden Lebensformen und den Ressourcen der Ozeane widmen und deren Kreisläufe erlebbar machen.

Ist das Meer denn so weit weg? Die Sedimentfüllung der Vorlandbecken, die am Rande des damaligen Tethysmeeres abgelagert worden sind, offenbart einen Meeresstrand am Alpenrand. Das war im geologischen Zeitalters des Juras, vor etwas 199 Mio Jahren, als der Planet mit riesigen Tieren besiedelt war. Das Ozeanium bringt nicht nur die Erinnerung der vergangenen marinen Zeit zurück, sondern auch die der Meerestiere. Man kann das Gebäude in seiner Dimension als Dinosaurierkopf lesen, der Körper in der ursprünglichen Zeit des Meeres versenkt.Mit der Rheinschifffahrt schloss Basel bereits zu römischen Zeiten eine wichtige Verbindung zum Meer. Heute ist der Birsig, der durch den Zoo und entlang der nördlichen Fassade des neuen Gebäudes fliesst, kein offener Bach mehr, sondern ein Kanal. Trotzdem steht das Wasser des Kanals immer noch in Verbindung zum Rhein und übernimmt somit städtebaulich und athmosfärisch eine grosse Bedeutung im Projekt.

Schimmernder Platz. Eine Art altertümliche Schuppenhaut, die aus dem Gebäude wächst und sich über die Strasse erstreckt, bildet die fliessende Oberfläche des Platztes. Diese besteht aus einem Betonbelag, der durch kleinmassstäbige Intarsien aus Kalkstein in dynamischer Schuppenform verzogen ist.Die Intarsien funktionieren gleichzeitig als Rinnen, so dass die Platzfläche nach dem Regen schimmert.

Flimmernde Grotte. Der Einblick in den Hof, in die Arkaden und Eingangsräume ruft das Thema der Grotte hervor. Dieses wird gestalterisch durch eine besondere Bearbeitung der Oberflächen mit farbig glänzenden Fliesen umgesetzt. Es sind flimmernde Vorräume, die den Besucher von der Stadt in die verspielte Wasserwelt des Ozeaniums verführen.

Neubau Naturmuseum St. Gallen CH

St. Gallen, 2009. Offener Projektwettbewerb, 4. Preis

Architektur: Phalt Architekten, Zürich.
Bauherrschaft: Stadt St.Gallen, Hochbauamt.

Die grosszügige Fläche um das kompakte Naturmuseum ermöglicht die Entwicklung drei unterschiedlicher Raumtypen mit unterschiedlichen Qualitäten:

Schmetterlinggarten: In der Mitte stellt ein klar offener Raum den Bezug zur Kirche St. Maria Neudorf her. Dieser bildet Distanz und Tiefe zwischen den beiden volumetrisch bedeutenden Gebäuden. Der Raum entfaltet sich als lebendiger und blumiger Schmetterlinggarten. Eine Vielzahl einheimischer Blütenstauden und Sträucher locken Schmetterlinge und andere Insekten an und spiegeln die saisonalen Veränderungen während des Jahrs wider.

Kirschallee. Die bestehende Kirschbaumreihe wird bis zum Museum ergänzt und definiert eine klare Grenze zur Strasse. Sie wird durch eine dicht gepflanzte Hainbuchenhecke verstärkt, um vom Lärm der Strasse zu schützen.

Wald. Der Bezug zum Botanischen Garten wird durch die Bildung eines durchgehenden, dichten Waldes im Norden, wo bereits grosse einheimische Bäume stehen, geschaffen. Einheimische Baum- und Straucharten ergänzen den Bestand.

Wie ein Netz spannen sich die Wege über die verschiedenen Räume und verbinden das Museum mit der Kirche und dem Botanischen Garten. Verschiedene Themen werden somit erlebbar gemacht. Von der exotischen Welt im Botanischen Garten zum heimischen Wald, in dem Gletscher-Findlinge verstreut stehen. Von den in den Waldkronen integrierten Vogelgehegen zum offenen Schmetterlinggarten. Die drei Raumtypen, Wald, Schmetterlinggarten und Kirschallee, bieten unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten. Kompositionen heimischer Pflanzen und Wildformen, die Geländetopographie und das Mikroklima bilden für jede Lebensform einen attraktiven und spannenden Ort.

Auch die Gebäudefassade ist Teil dieses lebendigen Systems. Ihre gelöcherte Struktur bietet Lebensräume für Vögel, Wildbienen, Fledermäuse und gar Pflanzen. Das Naturmuseum versteht sich als Ort, der nicht nur thematisch, sondern auch organisch mit dem Leben verbunden ist.

Raum für Schule und Öffentlichkeit Büren an der Aare CH

Büren an der Aare, 2010. Projektwettbewerb im selektiver Verfahren, 1. Preis

Architektur: Phalt Architekten, Zürich.
Bauherrschaft: Gemeinde Büren an der Aare.

Der Wettbewerbsperimeter befindet sich auf dem Areal der Primar- und Sekundarschule in unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt von Büren an der Aare.

Der städtebauliche Ansatz stärkt die verschiedenen Zugangsbereiche der Gesamtanlage (Uferzine und Waeidweg in Norden sowie Biel- und Aarbergstrasse im Süden) und vernetzt die unterschiedlichen Bereiche untereinander. Die selbstbewusste Setzung an attraktiver Lage unterstreicht die Funktion der Aula als integraler Bestandteil des öffentlichen Geschehens. Durch die Positionierung an der nordöstlichen Grenze wird ein möglichst grosser Zwischenraum zum denkmalgeschützten Schulhaus geschaffen welcher den Aussenraum um die beiden Gebäude fliessen lässt.

Neben den bestehenden Zugängen von der Aarbergstrasse über die Pappelallee und von der Aare über den Uferweg erfolgt die Anbindung über den neugestalteten Parkplatz an der Ecke Bielstrasse. Vom Parkplatz her führt ein breiter, mit Bäumen und Sitzbänken gesäumter Weg zwischen der Turnhalle und dem Sekundarschulgebäude zum Vorplatz der Aula. Die Parkierung erfolgt unter einem lockeren Baumdach aus Obstbäumen auf chaussierten Parkfeldern. Obstbäume begleiten den Weg vom Parkplatz zur Aula und schaffen eine thematische Verbindung. Die bestehende Pappelallee beim Primarschulhaus wird als eigenständiges Element beibehalten und ergänzt. Entlang der Aare wird die Uferbepflanzung weitergeführt und um die zum Teil geschützten Bäume verdichtet.

Erweiterung Bündner Kunstmuseum Chur CH

Chur, 2012. Projektwettbewerb im selektiven Verfahren, 4. Preis

Architektur: Buchner Bründler Architekten, Basel
Bauherrschaft: Hochbauamt Graubünden

Der Charakter des Ortes ist stark geprägt durch die Villa Planta, jetziges Kunsthaus und die teilweise noch bestehende ursprüngliche Gartenanlage. Das Kunstmuseum bildet zusammen mit dem Ergänzungsbau und den umgebenden Gebäuden ein Ensemble, welches sanft in einem öffentlichen, städtischen Park zu liegen kommt, der durch die Verbindung von alten mit neuen Elementen das Gartenmotiv aufgreift und durch die neue Setzung der vorhandenen Skulpturen das Museum im Aussenraum erweitert.

Die Villa Planta entstand als privates Wohnhaus in einer Zeit, in der Europa die grossen Museen der Kunst baute und wurde erst später zum Kunsthaus umfunktioniert. Dieser Aufgabe kann die Villa aus ihrer Grundtypologie heraus nicht wirklich entsprechen, sie bleibt viel mehr, frei nach Venturi, eine „Decorated Villa“. Aus diesem Grund wird im Entwurf ein schlichter Museumstypus mit generischen Qualitäten entwickelt, der dadurch Autonomie erlangt und die Villa in ihrer Rolle als wundersamer Ergänzungsbau zu stärken vermag. Der Museumsneubau ist die notwendige Pflicht, damit die Villa Planta, aus ihrem Zwang befreit, als Kür ihre eigenümlichen Qualitäten entwickeln kann.

Dreispitz-Brüglingen, Planung eines Fussgängerübergangs Basel CH

Basel, 2012. Studienauftrag im Einladungsverfahren

Ingenieur: Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur.
Bauherrschaft: Christoph Merian Stiftung, Basel.                                                                    

Die voneinander getrennten Gebiete Dreispitz und Brüglingerebene in Basel sollen mit einem neuen Übergang direkt in die Merian Gärten verbunden werden. Zwei Teams wurden zur Ausarbeitung von Projektvarianten beauftragt.

Das Dreispitz Areal befindet sich auf einer Niederterrasse und ist topografisch höher gelegen als die Brüglinger Ebene, die im Schwemmland der unteren Birs liegt. Durch den infrastrukturellen Ausbau eines Verkehrskorridors wurde im 19. Jh. diese Geländekante zunehmend verstärkt. Zusätzlich trennen heute S Bahn- und Tramlinien die beiden Gebiete. Aufgrund der Entwicklung in Brüglingen und da das Quartier Kunstfreilager auf dem Dreispitz zusehends  konkrete Formen annimmt, galt es eine Fussgängerverbindung auszuarbeiten, welche durch eine oberirdische Überbrückung der Infrastrukturen die beiden Gebiete verbindet.

Eine topografische Landschaftsbrücke: Die Brücke bildet die oberste Etage der natürlichen topografischen Abfolge vom Dreispitz zur Brüglinger Ebene und eröffnet einem einen Panoramablick auf die nahen Hügelzüge. Physisch sowie visuell werden die beiden Welten miteinander verbunden. Die grosszügige Ausgestaltung bietet zum einen Sicherheit und verweist zum anderen auf die vierte Etage, welche die drei Terrassen des Merian Parks komplettiert. Ein- und Aussichten sind von hier aus zu geniessen, über das Panorama von Stadt und Land sowie vertikal in die Infrastrukturarchäologie. Die Brückenpromenade suggeriert durch die differenzierten Breiten eine räumliche Veränderung zwischen dem städtischen und dem ländlichen Gebiet.

Brückenform: Die eigenständige Form der geschwungenen Brücke drückt die Zusammengehörigkeit des Dreispitz Areals und Brüglingens aus, macht aber zugleich subtil auf die unterschiedlichen Typologie der beiden Gebiete aufmerksam. Die Landschaftsbrücke bildet einen Teil des Merian Parks und ergänzt dessen topografisches Wegnetzsystem. Bereits bei der Überquerung der 249 m langen Brücke fängt der Spaziergang und das Erleben an, was kurzzeitige Überflutungen des Parks vermeidet. Die Brückenlandung im Merian Park wurde mit Sorgfalt so positioniert, dass sie sowohl in den bestehenden als auch in den ursprünglichen Hauptwegstrang harmonisch hinein führt.

Arealentwicklung Schönau-Areal/Teil Nord Wetzikon ZH CH

Wetzikon, 2013. Eingeladener zweistufiger Studienauftrag 2. Preis

Architektur: Caruso St John Architekten , London/Zürich.
Ingenieure: Conzett Bronzini Gartman, Chur.
Bauherrschaft: HIAG Immobilien.

Das städtebauliche Studienauftrag für die Entwicklung des Schönau-Areals in Wetzikon soll in ein Gestaltungsplan, der auch die denkmalgeschützten  Spinnereibauten beheimatet, kristallisieren. In diesem Teilareal sollen mit den Wohnnutzungen, sowohl halböffentliche Nutzungen als auch die denkmalgeschützen Spinnereibauten, der kleine Wald und der Aabach-Weiher ein neues Ensemble bilden.

Das landschaftliche Potential des Ortes bildet der so genannte Park, welcher 1854 gepflanzt wurde sowie der See, dessen Form ebenfalls Ende des 19. Jh. entstand. Damals wurde eine pragmatische Landschaft geplant, deren Charakter heute nur noch teilweise erkennbar ist. Die leicht verwilderte Vegetation vermittelt zwar romantische Augenblicke, verbirgt jedoch die wichtigen, ursprünglichen Landschaftselemente: Das Seeufer und die Gärten. Diese Elemente werden mit wenigen Massnahmen wiederhergestellt und lassen Fabrik, Gebäude und Aussenraum als Ensemble in Erscheinung treten.

Heute ist das Seeufer mit der alten Allee, welche zur Spinnerei führte, dicht zugewachsen. Das Wasser sowie die leitende Allee sind kaum mehr zu spüren. Durch einen neuen Sitzbereich und die partielle Auslichtung des Ufers wird der Bezug zum Wasser gestärkt und die Allee in seiner Form wieder erkennbar. Es entsteht eine kohärente Ordnung, welche die neuen Nutzer zum Wasser führt.

Die Gärten bilden ein weiteres, atmosphärisches Landschaftselement, welches verloren gegangen ist. Im Projekt bildet das Thema des Gartens den Pfad, welcher zurück zum ursprünglichen Ensemble von Fabrik, Gebäude und Aussenraum führt. Der Garten dient heute an diesem Ort nicht mehr nur als Nährboden für Kräuter, Nutz- oder Zierpflanzen, sondern als Reminiszenz. Im Projekt kommt er in drei Formen vor: als Waldgarten in der bestehenden Waldparzelle, als Lärchengarten im Strassenbereich und als Langgarten im Siedlungsbereich. Die drei Gärten sind durch eine lebendige Hecken-Umfriedung gefasst. Diese schafft gegen innen klare, stimmungsvolle Aufenthaltsräume und definiert gegen aussen die Orientierung im Raum und den Bezug zu den alten Gebäuden.

Langgarten: Der Langgarten umarmt den neuen Wohnungsbau und verbindet diesen mit dem neuen Teilareal Süd. In diesem Garten wird die Hecke zum Raum, sie definiert einerseits die Wohnungserschliessungen und bildet je nach Wohnungsorientierung kleine Gärten und Aufenthaltsräume.
Lärchengarten: Der Lärchengarten bildet den zentralen öffentlichen Aufenthaltsplatz für das ganze Areal, einen sinnlichen Treffpunkt unter der grossen bestehenden Lärche.
Waldgarten: Der Waldgarten stellt einen im Wald verborgenen Garten dar, welcher über kleine Waldwege erschlossen ist. Um genug Platz und Licht für das fortschreitende Wachstum wichtiger Laubbäume und um die Aufenthaltsqualität für Nutzer zu sichern, wird der Wald an bestimmten Stellen ausgelichtet unter Beibehaltung der ökologischen Qualität des Waldes.

Testplanung Gebietsentwicklung Niderfeld Dietikon CH

Niderfeld, 2013. Studienauftrag im selektiven Verfahren

Architektur: Helsinki Zürich Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Stadt Dietikon

Das Niderfeld ist ein rund 40 Hektaren grosses, nahezu ebenes Gebiet in der Stadt Dietikon. Mit dem vorliegenden Studienverfahren sollen die Grundlagen für die Gestaltungspläne geschaffen werden. Dabei gilt es im Mittelbereich des Perimeters ein grosszügiger Grünraum mit einer Fläche von rund 8 ha zu planen.

Landschaftlich liegt das heute weitgehend landwirtschaftlich genutzte Niderfeld in einer Schnittstelle unterschiedlicher angrenzender Gebiete. Diese lassen differenzierte Wahrnehmungen und Atmosphären auf dem einheitlichen Feld entstehen. Weitblicke auf die bewaldeten Hügelzüge im Süden, der in geschwungenem Bogen das Niderfeld durchfliessende Teischlibach sowie die topografisch niedere Lage, durch variierende Geländekanten ausformuliert, bilden landschaftliche Merkmale und bergen wichtige Potentiale des Ortes.

Das Niderfeld kommt zudem in einer wertvollen landschaftlichen Achse zu liegen, wodurch es unter anderem aufgrund des Teischlibaches eine Verknüpfung erfährt. Der Wald Rörimoos beim Heitersberg, in welchem der Teischlibach entspringt, birgt ein selten schönes Waldmosaik. Das Niderfeld durchfliessend mündet der Teischlibach schliesslich in der Limmat, am Rande des Naturschutzreservates Dietikons, welches Reste der urtümlichen Auenlandschaft enthält. Die thematische Verbindung zur Landschaft wird in der Testplanung über die Wasserwelt, das Baummosaik sowie räumlich über die Weitsicht geschaffen. Diese bilden die landschafts-prägenden Hauptthemen und werden in einem neuen Kontext aufgenommen.
Das ausgebildete Baumfeld, verknüpft das wertvolle Baummosaike des Rörimoos mit der Auenlanddschaft der Limmat und rhythmisiert durch die Dichte der Bäume die neue Dichte der Bebauung.

“Das Feld” steht für eine Einheit in der Vielfältigkeit. Der Begriff des Feldes prägt die Geschichte des Ortes und stellt den Zusammenhang zur zukünftigen städtebaulichen Entwicklung her.
Als Feld mit eigener Identität steht das Niderfeld dennoch in einem engen Dialog mit dem umliegenden Kontext. Aus diesen, vor Ort zu findenden Spuren, entwickelt sich das Projekt. Der Blick auf die Vegetation, die Topografie und die Wasserlandschaft des Ortes bilden ein klares Gerüst für die Vision des zukünftigen Niderfeldes; ein neuer Teil des urbanen Dietikons. Das Niderfeld als ein Stück Stadt, in dem der Strassenraum genau so wichtig wie der Park ist und wo verschiedene Quartiere durch unterschiedliche Stadtcharaktere zu erkennen sind.

Forschungsprojekt Mikrowald CH-CO-SP

Mikrowald. Kolumbien-Spanien-Schweiz, 2012-2019

Kunst: Pilar Garcia Abril
Dendrochronologie: Fritz Schweingruber
Bauherrschaft: Hector Hernando Saavedra

Im Projekt Mikrowald wird die Verbindung zwischen Datierungsmustern von Jahresringen und deren physische Übersetzung in der Landschaft untersucht. Jeder Baum stellt ein lebendes Archiv dar, das die Änderungen seiner Umwelt registriert.

Über das Medium Kunst können die mikroskopischen Dimensionen von Jahresringen sichtbar dargestellt werden. Ästhetische und anatomische Eigenschaften ausgewählter Holz-Mikroschnitte werden durch experimentelle Holzdrucke dargestellt. Diese Arbeiten beinhalten einen hohen grafischen Wert und werden im Rahmen lokaler Aufforstungen gezielt ausgestellt und verkauft. Die erste grosse Ausstellung bzw. Aufforstung ist in Bogota (Kolumbien) in einer Parzelle mitten in der Altstadt geplant. Wie in den meisten Grossstädten wurde auch hier die ursprüngliche Waldfläche dem Wachstum der Stadt geopfert.

Deltaentwicklung und Erweiterung Schiffanlegeplatz am Rhein bei Tösseg, Freistein-Teufen CH

Tössegg,  Freistein-Teufen, 2015. Anonymer einstufiger Projektwettbewerb  im Einladungserfahren, 3. Preis

Bauingenieur: Conzett, Bronzini AG
Wasserbauingenieur: Hunziker Betatech AG
Architekten: Cangemi Architekten
Bauherrschaft: Kanton Zürich,  AWEL, Amt für Verkehr, Infrastrukturplanung Schweiz

Die Tössegg liegt am Rande des Zusammen usses der Töss mit dem Rhein. Der Name Tössegg stammt vom Flussnamen und dem zugehörigen Tal. Ein Tal, das morphologisch und geologisch aktiv ist und mit seiner Materialzusammensetzung aus Nagel uh, Schotter und Sand, unter dem Ein uss der Flussdynamik, im Laufe vieler Jahre ein Delta und die heutigen Ufer gebildet hat.

In der Vergangenheit war die Tössegg für die Römer ein strategisch wichtiger Ort am Rhein. Archäologische Zeugen dieser Zeit sind noch in der Nähe vorhanden. Der Ort hat heute eine grosse Bedeutung als Erholungsgebiet und für den Tourismus, da es durch Wanderund Velowege sowie den Schi betrieb gut erschlossen ist.

Die Tösseg in Freienstein-Teufen ist ein Erholungsgebiet von besonderem landschaftlichem Reiz mit einer kantonsweiten Ausstrahlung. Gleichzeitig ist sie ein bedeutender Lebensraum für die heimische Fauna und Flora. Im Schlüsselprojekt „Deltaentwicklung /Schiffsbetrieb“ ist eine räumliche Neugliederung der Schiffsanlagestellen sowie der Ein/Auswasserrungsstelle für Kleinboote beschrieben. Die gestalterische Aufwertung des öffentlichen Erholungsbereichs zwischen dem Restaurant, dem Rhein und der Töss Mündung ist ebenfalls im Entwicklungskonzept erhalten. Ebenfalls im Entwicklungskonzept Tössegg enthalten ist die ökologische Aufwertung des Tössufers im Mündungsbereich, wo der Perimeter des Auengebiets von nationaler Bedeutung mit dem Erholungsraum überschneidet.

Eine Aufwertung der natürlichen Landschaft und sie gleichzeitig zugänglich und funktional zu gestalten, bewerkstelligt das Projekt mit zwei Elementen:
Die Stein-Insel auf dem Delta ist eine Aufenthalts äche, die von der Bewegung des Wassers und des kiesigen Materials geprägt ist. Ein dynamischer Ort, veränderlich im Aussehen und doch sehr stark im Kontext verankert.

Die Natursteinblöcke aus regionalem Alpenkalk, mit standardisierten Dimensionen, werden unregelmässig verlegt und lassen Platz für zufällige Sand und Kiesablagerungen. Diese grossmassstäbliche Natursteinstruktur, die an Schutzbauten in Meeresnähe erinnert, hat einen starken Bezug zu den natürlichen Elementen.

Flussaufwärts ist die Ufergestaltung durch einen durchgehenden Holzsteg bzw. eine Holzpromenade geprägt.

Gestaltung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz Berlin DE

Berlin, 2015 DE. Internationaler nichtoffener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil 2. Rundgang

Verkehrsplaner: IBV Hüsler AG.
Visualisierung: Yoshihiro Nagamine.
Bauherrschaft: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin mit der Deutschen Bahn AG.

„Der Bahn of Ostkreuz ist einer der größten Umsteigebahnhöfe Berlins. Mit Fertigstellung des Bahnhofs sollen die vier Vorplätze und Zugangsbereiche, die den Bahnhof mit den angrenzenden Stadtquartieren verbinden, neugestaltet sein. Im Rahmen eines von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG ausgelobten Wettbewerbsverfahrens soll für diese Räume ein qualitätsvoller Entwurf erarbeitet werden.“

Der Bahnhof Ostkreuz lag ehemals an der Strecke der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn. Durch die S-Bahn und die Regionalzüge ist es zu einem der wichtigsten Umsteigebahnhöfe von Berlin geworden mit täglich rund 100.000 Menschen, die ein, aus oder umsteigen. Der Bahnhof als Ort des Ankommens übernimmt eine wichtige Funktion für die Orientierung im städtischen Bahngefüge. Für eine selbstverständliche Orientierung bedarf es im neu zu schaffen öffentlichen Raum einer klaren und einfachen gestalterischen Sprache, welche auf den vorhandenen Kontext Bezug nimmt…Stadt, Landmarken und Wasser sind die Hauptakteure der neuen Bahnhofslandschaft Ostkreuz. Der nördliche und südliche gedeckte Raum unter dem Bahnhofshauptgebäude stellen zwei wichtige Ankunftsorte für Reisende und Quartierbewohner dar. Diese wurden unter mehreren Aspekten untersucht: der Sicherheit, des Langsam- und Strassenverkehrs, und nicht zuletzt der Repräsentativität und des Wahrzeichens dieser Räume für die bunte Berliner Bevölkerung und Ihrer Gäste. In Anklang mit der vorkommenden Thematik des Wassers wird auf einen farbig schimmernden Bodenbelag gesetzt, der von dunkelblauen Wänden, Pilonen und Decken umgeben ist. Beim Belag handelt es sich um gebrannte, dreieckige, bunte Steinzeugfliesen.